Dieses Gebäude diente von 1915 bis 1978 als Zweigstelle
der Nationalbank Argentiniens in Ushuaia. Von 1979 an
arbeiten hier das Museum am Ende der Welt und die
Vereinigung HANIS gemeinsam daran, das feuerländische
Kulturgut zu erhalten.
Galionsfigur "Duchess of Albany"
Die Küsten Feuerlands waren über Jahrhunderte hinweg stumme Zeugen zahlloser Schiffsunglücke. Besonders im 19. Jh. kam es zu zahlreichen Havarien. Eine davon, war die der "Duchess of Albany", die am 13. Juli 1893 in der Bucht von Policarpo, im Südosten Feuerlands auf Grund lief. Die Galionsfigur konnte vom Personal des Museum vor Ort geborgen werden und ist heute eins der Schmuckstücke im Hauptsaal des Museums am Ende der Welt. Sie zeigt das Konterfei der Prinzessin Helene Frederike Auguste von Waldeck und Pyrmont, Schwiegertochter Königin Victorias von England.-
Das Präsidium von Ushuaia
Das Präsidium und Gefängnis für rückfällig gewordene Schwerverbrecher in Ushuaia wurde mit der Absicht gegründet, den entlegenen Süden mit Hilfe einer Strafkolonie zu bevölkern. Um das Gefängnis herum bildete sich auch bald eine kleine Gruppe aus Händlern und Siedlern. Dieses Dorf wurde nach dem Wort, das die Indianer diesem Ort seit Urzeiten gegeben hatten, von Kommandant Augusto Laserre am 12. Oktober 1884 USHUAIA genannt. Das Präsidium und Gefängnis bestanden auf der Insel für etwas mehr als 50 Jahre (1896-1947). Unter den berüchtigsten Gefangenen befanden sich der Anarchist Simon Radowitsky und der Mörder Cayetano Santos Godino, auch der "Kurze mit den großen Ohren" genannt. Zu den politischen Gefangenen zählte auch der Schriftsteller Ricardo Rojas, der infolge des Staatsstreiches zum Sturz Präsidents Hipólito Yrigoyens 1930, 1934 eine zeitlang hier einsaß. Ausserdem wird vermutet, daß der berühmte Tangosänger Carlos Gardel für eine zeitlang "Gast" im Gefängnis gewesen sein soll, wofür es bislang allerdings keine Beweise gibt.-
Kleidung der Strafgefangenen und Wärter des Präsidiums von Ushuaia, das für mehr als fünfzig Jahre die Geschicke Feuerlands bestimmte.
Die Zeit Julius Poppers in Tierra del Fuego
Eine der interessantesten Persönlichkeiten der feuerländischen Geschichte ist mit Sicherheit der rumänische Ingenieur Julius Popper. Nach langen Reisen in verschiedene Gegenden der Erde (Ägypten, Japan, China, Indien, Sibirien, Vereinigte Staaten von Amerika, Kuba, Mexiko und Brasilien) gelangte er 1885 nach Argentinien. 1888 reiste er schließlich nach Feuerland und ließ sich im "Páramo", im Norden der Isla Grande von Feuerland bei San Sebastian nieder, um sich der Ausbeutung der schwermineralienhaltigen Sande der feuerländischen Küsten zu widmen. Zu den Kuriosa seines Lebens gehören die Prägung eigener Münzen und Briefmarken sowie die Aufstellung einer kleinen, privaten Armee, nach preußischem Stil. Die kleine Schar Bewaffneter sollte die Goldsucher vor allem vor Strauchdieben und anderen Goldsuchern in einer gestzlosen Zeit schützen.
In dieser anheimelnden Ecke des Museums ist ein alter Gemischtwarenladen wieder aufgebaut worden, wie er noch in den dreißiger Jahren typisch für Ushuaia gewesen ist.