Literatur in Feuerland


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Zusammenfassung der historiographischen Schriften und Anmerkungen über das Literaturangebot Feuerlands.

Wie der Soziologe José Luis Imaz einleitend in seinem Buch Los Hombres del Confín del Mundo völlig richtig anmerkte, "kann Feuerland erst auf eine hundertjährige Zivilisationsgeschichte zurückblicken, weist aber zur gleichen Zeit eine sehr reichhaltige Historiographie auf. Proportional am Alter dieser Region gemessen, gibt es mehr Schriften über Feuerland, als über irgend eine andere Gegend Argentiniens." Imaz vermutet, daß dies "auf die aussergewöhnlichen Chronisten und Historiker zurückzuführen ist, die sich der Geschichte Feuerlands angenommen haben."
Wir glauben, daß Imaz sich nicht irrt, wenn er das Wirken der Historiker herausstellt, dabei übersieht er aber die reichhaltige Produktion an Romanen und anderen nicht wissenschaftlichen Schriften. Als sich Kommander Augusto Laserre 1884 in Ushuaia niederließ, fand er dort eine anglikanische Missionsstation unter der Leitung von Pastor Thomas Bridges vor, in der sich verschiedene Familien der Yamana-Indianer, Kanunomaden des Onashaga (Beaglekanals) aufhielten. Thomas Bridges verdanken wir ein Wörterbuch Yamana-Englisch (1879) mit mehr als 32.000 Wörtern und einige Übersetzungen von Teilen der Heiligen Schrift in die Sprache der Wassernomaden (die Titel entnehmen Sie bitte der Liste). Sein Sohn Esteban Lucas Bridges schrieb später über seine Lebenserfahrungen in Feuerland: El último confín de la tierra und erlangte mit seinem Werk Ruhm weit über Feuerlands Grenzen hinaus.
Ebenfalls interessant und reich an Details sind die Schriften der Salesianer Mönche des des heiligen Ordens Don Boscos, die sich im Norden Feuerlands um 1893 ansiedelten. Unter anderem möchten wir Reverend José María Beauvoir erwähnen: Pequeño Diccionario del idioma fueguino-ona con su correspondiente castellano 1901; Los Shelknam 1915, sowie Reverend Pater Alberto de Agostini (I miei viaggi nella Terra del Fuoco 1923), beide sind aus der Sicht der historischen Chronik geschrieben und bieten zudem viele topographische Angaben. In diese Linie sind auch die Schriften von Raúl Entraigas einzuordnen (Monseñor Fagnano 1945; Piedra Buena, caballero del mar 1966) sowie Juan Esteban Belza (siehe Titelliste). Nicht zu vergessen das monumentale Werk des deutschen Missionars der Steyler Mission Martin Gusinde, der zu Beginn unseres Jahrhunderts wertvolle Untersuchungen über Leben, Riten und Gebräuche der Feuerlandindianer vorgenommen hat. Boleslao Lewin (s. Liste) hingegen ist Pflichtlektüre für alle, die mehr über den rumänischen Goldsucher Julius Popper wissen möchten (sehen Sie dazu auch die spezifische Information). Auch Polizeikommissare, wie Ramón Lucio Cortés, der seit 1885 in Feuerland angesiedelt war, haben interessante Chroniken hinterlassen.
Die Strafakten und Berichte lesen sich wie Kriminalromane aus einer anderen Zeit. Die meisten der vorab genannten Werke sind aus der Aktion entstanden, während der Arbeit in den wichtigsten Institutionen des letzten Jahrhunderts in Feuerland. Dabei dürfen natürlich auch die Arbeiten der Argentinischen Armee nicht fehlen, die ihrerseits zu zahlreich en wertvollen Titeln beigetragen hat. La Armada Argentina en Tierra del Fuego 1996 von Pastor Arnoldo Canclini, einem der meistveröffentlichten Historikern Feuerlands. Juan Carlos Basalo (s. Liste) gilt seinerseits als Experte für die Geschichte des Präsidiums.
Weitere Namen, die nicht fehlen dürfen sind die von Roberto J. Payró (La Australia argentina 1898) und Ricardo Rojas (Archipiélago 1934) mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Während der erstgenannte Autor auf die möglichen Reichtümer Feuerlands hinweist, versucht der zweite eine soziologische Momentaufnahme des noch jungen Territoriums Feuerlands herzustellen.
In Feuerland wird permanent zur Geschichte wie auch zu anderen Themen geforscht. Geographie, Anthropologie, Archäologie, Biologie, Architektur und Ethnologie gehören zu den Forschungsbereichen, deren Ergebnisse sich in der Bibliothek des MUSEUM AM ENDE DER WELT wiederfinden und die zur Zeit auf Computer umgestellt wird. Im Bereich der Romane und Erzählungen sind erst ab den fünfziger Jahren Werke zu verzeichnen, wie etwa Kupén (1948), eine Serie von feuerländischen Erzählungen von Enrique Campos Menéndez; Del ímpetu dichoso (1943), und die Gedichte, des damals noch Jugendlichen José María Castiñeira de Dios. Vielleicht ist die Tatsache, daß es erst sehr spät literarisches Schaffen in Feuerland gibt, einfach darauf zurückzuführen, daß das Leben an sich schon abenteuerlich genug war am Ende des 19 und zu Beginn des 20. Jh. Ältere Einwohner, in einem Projekt zur "Erzählten Geschichte", erzählen oft, daß die Wirklichkeit in Feuerland jede Art von Fiktion überstiegen hat.
Die Vereinigung HANIS hat eine Literaturwissenschaftliche Arbeit über die letzten 20 Jahre literarischer Arbeit in Feuerland in Auftrag gegeben. Diese Arbeit von Ricardo Horacio Caletti (s. Liste) schließt Werke mit Erscheinungsdatum bis zum Jahre 1975 ein. Für weitere Informationen über Autoren und Titel, setzten Sie sich bitte mit dem MUSEUM AM ENDE DER WELT UND DER VEREINIGUNG HANIS in Verbindung..-



Inhalt

  1. Kurze Liste einiger der am häufigsten konsultierten Titel der Bibliothek des Museums.
  2. Vorläufige Liste feuerländischer Literatur und Zeitschriften.
  3. Gedichtsammlungen und andere Anthologien.
  4. Fachliteratur.
  5. Literatur- und Kulturzeitschriften.
  6. Schulzeitschriften.
  7. Literarische Auswahl.




1- Kurze Liste einiger, der am häufigsten konsultierten Titel der Bibliothe des Museums am Ende der Welt.




2- Vorläufige Liste feuerländischer Literatur und Zeitschriften.




3- Gedichtsammlungen und andere Anthologien.



4- Fachliteratur.

5- Literatur- und Kulturzeitschriften.

6- Schulzeitschriften.










Literarische Auswahl.


(Chapman, Anne en : Los Selk'nam. La vida de los onas. Capítulo 1: "Historia y medio ambiente" -Los selk'nam en la historia-, pág 25). -Título Original: Drama and power in a hunting society: The Selk'nam of Tierra del Fuego. Ed. Cambridge University press, 1982.




Anahí Lazzaroni, (1957, La Plata) Desde su infancia reside en Ushuaia, donde ha publicado tres libros de poemas:Viernes de acrílico (1977), Liberen a la libélula (1980), Dibujos (Ediciones Revista Aldea, 1988), y En esta ciudad se escribirá una novela (prosa, Ediciones Revista Aldea, 1989). Ha fundado y codirigido la revista "Aldea". Adress: Anahí Lazzaroni, Gobernador Campos 262. (9410) Ushuaia, REPUBLICA ARGENTINA

Casualidad
(Fragmento de un escrito del salesiano Antonio Tonelli, quien llegara a la ciudad de Río Grande en 1910, en Belza, Juan Esteban: En la isla del fuego. Vol. II. "Colonización". Capítulo 3: "Las corrientes colonizadoras", pág 60.)